So wird Repowering zum Geschäftsmodell

So wird Repowering zum Geschäftsmodell
handelsblatt.com: Der norwegische Konzern Statkraft stockt sein Windpark-Portfolio in Deutschland massiv auf. Immer mehr Unternehmen setzen auf den Kauf alter Anlagen.
Der norwegische Windkonzern Statkraft kauft 35 alte Windparks in Deutschland – und will die Leistung der Anlagen mehr als verdoppeln. 413 Millionen Euro legte Statkraft für den Deal auf den Tisch. „Die Energiewende im Land wird zu einem erheblichen Teil über Repowering erfolgen“, ist Stefan-Jörg Göbel, Deutschlandchef bei Statkraft, überzeugt.
Lesen Sie auch:
Einen dreistelligen Millionenbetrag hat das Unternehmen für die alten Windparks ausgegeben, die sich über insgesamt sieben Bundesländer verteilen. Repowering bezeichnet den Tausch alter Windräder durch leistungsfähigere und größere Anlagen am gleichen Standort.
Im Falle von Statkraft sind die Windräder zwischen 15 und 21 Jahren alt. Innerhalb der nächsten fünf Jahre bekommen diese Anlagen daher keine gesetzlich garantierte Vergütung für Erneuerbare mehr. Im Jahr 2000 wurde im Erneuerbare-Energien-Gesetz festgelegt, dass Betreiber von Windkraftanlagen 20 Jahre lang einen festgelegten Betrag je Kilowattstunde Windstrom kassieren, den sie ins Netz einspeisen.
Ohne Repowering lassen sich die Ausbauziele nicht erreichen
Nach und nach bekommen immer weniger alte Anlagen diese gesetzliche Vergütung. Der Bundesverband Windenergie (BWE) rechnet damit, dass die jährliche Förderung bis 2025 jedes Jahr für Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von durchschnittlich 2400 Megawatt Windkraft endet. Nach 20 Jahren stellt sich für die Anlagenbetreiber die Frage: repowern, weiterlaufen lassen oder abschalten?
Vor zwei Jahren wurden die Rahmenbedingungen für Repowering deutlich verbessert und die Genehmigungsprozesse spürbar beschleunigt. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr mehr als 550 Windräder in Betrieb genommen, ein Viertel durch Repowering. Im Vorjahr hatte der Anteil der erneuerten Anlagen laut der Fachagentur Wind an Land nur bei 14 Prozent gelegen.

„Der Markt ist schon da“, sagt Göbel. Das macht sich auch am härter werdenden Wettbewerb bemerkbar. „Die Konkurrenz ist mittlerweile wahnsinnig groß, gerade aus dem Finanzbereich“, so der Statkraft-Manager.