Teurer Weg zur klimaneutralen Schifffahrt
Teurer Weg zur klimaneutralen Schifffahrt
n-tv.de: Dass Güterschiffe für einen Großteil der Klimagas-Emissionen zuständig sind, ist bekannt. Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich haben jetzt eine Studie angefertigt, die prüfen sollte, ob eine Umrüstung auf klimaneutrale, also synthetische Treibstoffe möglich ist. Das Ergebnis scheint in erster Linie teuer.
Es ist kein Geheimnis, dass knapp drei Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen von der Schifffahrt herrühren. Den größten Anteil haben hierbei sogenannte Massengutfrachter und Öltanker. Die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, kurz ETH, hat jetzt eine Studie veröffentlicht, in der sie eben jene Schiffe auf eine Eignung für synthetische Kraftstoffe untersucht. Deren Verwendung könnten, so der Grundgedanke, dann zu einem klimaneutralen Schiffsverkehr führen.
Neben Wasserstoff zählen zu den möglichen Treibstoffen nach Angaben der ETH Ammoniak, Methan, Methanol und Designer-Diesel. Allein die Umstellung auf diese klimaneutralen Treibstoffe würde aber den europäischen Stromverbrauch um vier bis acht Prozent steigen lassen. Hinzu käme, dass die Reeder damit rechnen müssten, dass die Betriebskosten für die Schiffe zwei- bis sechsmal höher sind als aktuell, so die ETH-Studie.
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Grund dafür sind nach Angaben der Forscher der steigende Platzbedarf durch größere Tanks. Allein durch die geringere Energiedichte von reinem Diesel, als Ersatz für den sonst in der Schifffahrt verwendeten Schweröldiesel, müssten die Treibstoffbehälter deutlich vergrößert werden, was wiederum zu einer Verringerung der Transportleistung um drei Prozent führen würde.
In ihrer Studie schlägt die ETH Zürich jetzt als mögliche Lösungen ein modulares Energiesystem vor, mit dem sich der Kraftstoffvorrat an die jeweilige Route anpassen ließe. Aktuell tanken Güterschiffe in der Regel vor Fahrtantritt komplett voll und nutzen überzähligen Sprit für die nächste Reise. Das hätte allerdings zusätzliche Halts zum Tanken und damit auch längere Reisezeiten zur Folge, die aber wiederum mit mehreren Ladestopps gepuffert werden könnten. In Summe würden aber durch die zusätzliche Technik und die längeren Reisezeiten die Betriebskosten exponentiell steigen. Sie könnten nach Berechnungen der ETH zwei- bis sechsmal höher liegen als bei konventionellen Schiffen.
Eine andere offene Frage ist, wo der benötigte Strom für die alternativen Kraftstoffe herkommen soll. Denn nach Angaben der Studie sind Ammoniak und Methanol die ausgewogensten Treibstoffe. Allein die Umstellung darauf würde den europäischen Stromverbrauch um vier bis acht Prozent steigen lassen. Sinnvoll für das Klima wäre der Umstieg also nur, wenn er mit regenerativ hergestelltem Strom vonstattenginge… weiterlesen