UBA rät zum Abschalten von Pellet-Heizungen

UBA rät zum Abschalten von Pellet-Heizungen
Foto: Pixabay CC/PublicDomain

UBA rät zum Abschalten von Pellet-Heizungen

focus.de: Das Umweltbundesamt will die Schadstoffe noch weiter verringern und rät daher nun von Pelletheizungen ab. Gleichzeitig strebt die Bundesregierung eine Erneuerbaren-Quote beim Heizungstausch an. Für Verbraucher wäre das Aus für „Heizen mit Holz“ fatal, da ihnen immer weniger Alternativen bleiben.

43 Jahre lang standen die Öltanks bei Familie Klein (Name von der Redaktion geändert) im Keller. Das Dorf, in dem sie wohnt, liegt hoch in der Schwäbischen Alb. Im Winter wird es hier empfindlich kalt und auch die Sommernächte sind nicht immer lau. Die Heizung muss funktionieren. 365 Tage im Jahr. Doch Öl, das war auch den Schwaben klar, war nicht mehr das Mittel der Wahl. Teuer, dreckig, und den Keller durchzog immer ein milder Geruch nach Tankstelle. Im vergangenen Jahr war Schluss damit.

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Nach ausführlicher Beratung durch Energiefachleute und wegen der üppigen Förderung durch die KfW wurde eine Pelletheizung eingebaut. Handwerker wurden gebucht und nach einer Woche Bauzeit stand rechtzeitig vor dem ersten Frost im vergangenen Oktober der Keller voll: Dort, wo sich früher die Öltanks befanden, lagern nun Tonnen der kleinen Holzstäbchen, zweimal am Tag rutscht eine Portion davon Richtung Brenner, die Anlage funktioniert besser als alles, was vorher da war – und der Einbau hat sich rentiert: Von den rund 40.000 Euro, die er verschlungen hat, kam knapp die Hälfte von der KfW.

Umweltbundesamt kritisiert Heizen mit Holz

Denn im Rahmen der sogenannten „Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)“ erstattet der Bund einen Teil der Kosten für den Austausch von Ölheizungen durch neu eingebaute Heizungsanlagen. Für Holzpelletheizungen gibt es vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) einen Zuschuss von bis zu 45 Prozent. Heizen mit Holzpellets galt bisher als zukunftssichere Lösung, um klimaneutral Wärme zu erzeugen, da sie den hohen Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) entsprechen. „Der Energieträger Holz hat den Vorteil, dass beim Verbrennen nur so viel CO2 entsteht, wie zuvor beim Wachstum der Pflanzen gebunden wurde“, heißt es etwa beim Energieberater co2online, der den Einbau wie auch die Verbraucherzentralen je nach den Anforderungen eines Gebäudes empfohlen haben.

Doch damit könnte nun Schluss sein. Jedenfalls wenn es nach dem Umweltbundesamt geht, denn das fordert den Abschied vom Heizen mit Holz in Haushalten. Die Feinstaubbelastung werde durch Holz stärker vorangetrieben als durch Autos, heißt es dort. Statt es zu verheizen, sollte das Holz besser in langlebigen Gütern verbaut oder als Totholz den Waldboden nähren. „Aus Luftqualitätsperspektive richten wir hier viel Schaden an“, sagte UBA-Präsident Dirk Messner in der vergangenen Woche  angesichts der neuen Leitlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für gesunde Luft. Im Vergleich zur bestehenden Regulierung in der Europäischen Union (EU) sehen diese deutlich verringerte Richtwerte vor, vor allem für Stickstoffdioxid, Feinstaub und Ozon.

So sterben trotz besserer Luft in Deutschlands Städten laut Umweltbundesamt immer noch Zehntausende Menschen an den Folgen von Feinstaub. Nach enormen Fortschritten in der Luftreinhaltung der vergangenen zehn Jahre sollten in einer „zweiten Phase“ die Gesundheitsgefahren weiter reduziert werden, sagte Präsident Messner. Das Aus von Holzheizungen und Pelletheizungen soll dabei eine entscheidende Rolle spielen. In der Branche sorgt diese Positionierung – wie könnte es anders sein – für Aufregung… weiterlesen

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