Wie sieht die Zukunft des Fliegens aus?

Wie sieht die Zukunft des Fliegens aus?
Die Coronapandemie war ein dramatischer Einschnitt für die Luftfahrt. Mittlerweile sind die Menschen zwar wieder zurück an die Flughäfen gekehrt. Allerdings ist das Bewusstsein für Klimaschutz im Laufe der Zeit stark gewachsen. Daher soll das Fliegen in Zukunft komplett neu aufgestellt werden.
Wie sieht die Zukunft des Fliegens wirklich aus?
Emissionen der Luft- und Raumfahrt im Vergleich zu anderen Verkehrssektoren
Bereits jetzt gibt es viele moderne Flugzeuge, die im Durchschnitt 80 % weniger Treibstoff pro Sitzplatzkilometer verbrauchen als Flugzeuge in den 1960er-Jahren. Die Nachfrage nach Flugreisen ist allerdings seither stark angestiegen und dieser Trend wird sich auch in Zukunft fortsetzen. Die Luftfahrtindustrie hat sich sehr ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele gesetzt, damit die steigende Nachfrage nicht auf Kosten der künftigen Generationen geht. Die weltweiten CO2-Emissionen des gesamten Verkehrssektors werden heute auf rund 8 Milliarden Tonnen pro Jahr geschätzt. Den größten Teil machte dabei der Pkw-Verkehr aus, mit 45,1 %.
Doch mit 11,6 % hat auch der Luftverkehr einen erheblichen Anteil. Der gesamte Flugsektor muss also weiter durch Innovationen und Modernisierungen dem aktuellen Zeitgeist angepasst werden. Auch Flughäfen stellen sich für die Zukunft auf und bieten Systeme an, bei denen digital eingecheckt werden kann. Das Gepäck wird dabei auf ein Förderband gestellt und durch das Einscannen des Tickets weiß das System, wohin der Koffer muss.
Ebenso wurde die Parksituation rund um die Flughäfen verbessert, mittlerweile gibt es eine Reihe von alternativen Parkplatz-Anbietern, die sich außerhalb des Flughafengeländes befinden und besonders günstige Preise anbieten. Ein Shuttleservice bringt Sie dabei direkt bis zum Terminal. So können Sie ohne Stress und hohe Kosten auch am Münchener Flughafen parken.
Ehrgeizige Ziele für die Zukunft
Die Luftfahrtbranche hat sich ehrgeizige Ziele gesteckt: Seit Anfang 2021 ist in Europa ein Arbeitspapier in Kraft, das bis 2025 die CO2-Emissionen um 75 % sowie die Lärmbelästigung um 65 % reduzieren soll. Auch die Vereinigten Staaten haben sich angeschlossen und möchten bis 2050 null Treibhausgasemissionen erzielen.
Sogar China hat kürzlich Pläne zur Reduzierung der Treibhausgase in der zivilen Luftfahrt bis 2030 angekündigt.
Die Zukunft des Fliegens
Ein wichtiger Forschungsschwerpunkt, um diese Ziele zu erreichen, sind elektrische Antriebe. Diese ermöglichen einen komplett emissionsfreien Flugverkehr. Schon heute können kleinere Flugzeuge mit bis zu 19 Sitzen und einer Reichweite von bis zu 600 km elektrisch betrieben werden. In den nächsten Jahren sind jedoch massive Steigerungen der Reichweiten zu erwarten.
Eine weitere Alternative zum herkömmlichen Kerosin sind nachhaltige Kraftstoffe. Dazu gehören unter anderem Biokraftstoffe. In Bezug auf Qualität und Leistung können Sie mit fossilen Brennstoffen konkurrieren.
Hybridantriebe, also die Kombination aus elektrischem Antrieb und alternativen Kraftstoffen, können ebenfalls ein Zukunftsmodell sein. Durch Hybridantriebe können Flugzeuge elektrisch starten und landen, während der Reiseflug zumindest kohlenstoffneutral wäre. Die Initiativen der Luftverkehrsbranche für mehr Nachhaltigkeit sind enorm. Aktuell wird alles hinterfragt und in Zukunft werden immer mehr nachhaltige Konzepte und Ideen umgesetzt werden.
Flugzeuge von morgen
Wie bereits genannt, stoßen die Flugzeuge immer weniger Kohlendioxid aus. Moderne Technik und leichtere Werkstoffe sind die Gründe dafür. Mitunter ist ein so hoher Grad an Energieeffizienz erreicht worden, dass dieser kaum noch gesteigert werden kann.
Aktuell werden aber neue Ideen und Konzepte für innovative Flugzeuge entwickelt, die mit den jetzt bekannten Flugzeugen nicht mehr viel gemeinsam haben. Als sehr vielversprechend werden Antriebe mit Brennstoffzellen wahrgenommen. Damit sollen in Zukunft nicht nur Autos, sondern auch Flugzeuge angetrieben werden.
Klimaoptimierte Flugrouten
Zukünftig werden auch die Flugrouten klimaoptimiert sein. Von diesen Routen hängen Reisedauer, Auslastung des Luftraums sowie der Kerosinverbrauch zusammen. Gleichzeitig kommt es auch auf die meteorologischen Bedingungen in der Atmosphäre an. Forscher haben mittlerweile ein Programm entwickelt, das vorhersagt, wann und wie viele Kondensstreifen entstehen können. So könnte man bereits bei der Planung von Flugrouten diese Gebiete vermeiden und so die Klimawirkung des Flugzeugs verringern. Da einige Luftstraßen allerdings hoch frequentiert sind, könnte diese Technik in der Praxis schnell an luftfahrttechnische Grenzen stoßen.
Nina Böttcher