Windstrom kämpft mit Flaute
Windstrom kämpft mit Flaute
Gute und schlechtere News vom Strommarkt: Atomkraft ist weltweit weiter auf dem Rückzug, aber der Anteil der Erneuerbaren Energieerzeugung in Deutschland sank im gesamten Strommix gegenüber dem Vorjahr ebenfalls.
„Beim globalen Strommix ist der Anteil von Atomstrom auf 10 Prozent gesunken“, berichtet etwa die taz über den Abstieg der einstmals als Hoffnungsträger der Tech-Enthusiasten gefeierten Kernspaltungs-Technologie. Investoren, berichtet die Tagesszeitung, setzten weltweit nicht mehr auf AKWs: „Längst haben die Investitionen in erneuerbare Energien jene in Atomkraft weit hinter sich gelassen – mit mehr als 300 Milliarden US-Dollar betrugen sie das 17-Fache dessen, was die Atomwirtschaft vermelden konnte“ – eine ermutigende Nachricht. Sie zeigt, dass doch der Markt das Problem zu regeln scheibt.
Pandemie- Lockdown verzerrt die Vergleiche
Auf der anderen Seite vermeldet jedoch tagesschau.de: „In Deutschland ist der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch gesunken. Grund war hauptsächlich die schwache Entwicklung bei der Windenergie.“
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Über die Flaute bei der Windenergie kann auch kaum hinwegtäuschen, dass „knapp ein Viertel des in Deutschland verbrauchten Stroms durch Windenergie und fast neun Prozent durch Solarenergie“ erzeugt wurde, wie die Nachrichtensendung der ARD einordnet. Alle Zahlen des Jahresvergleichs nämlich sind nur mit Vorsicht zu werten: Sie vergleichen Äpfel mit Birnen: Die beiden Jahre sind stark von Corona und den Folgen der Pandemie gekennzeichnet. Mit eingeflossen in diese Werte sind auch der Rückgang der Wirtschaft durch den Lockdown. Sie sind also kaum realistisch zu Normalzeiten.
Mehr Anstrengungen für die Enewrgiewende gefordert
Dennoch mahnt etwa in der Tagesschau Kerstin Andreae, die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, mit Blick auf die beginnenden Koalitionssondierungen an: „Die Energiewende muss ganz oben auf der To-Do-Liste der neuen Bundesregierung stehen.“ Sie fordert laut Zitat auf tagesschau.de. „vor allem beim Ausbau der Windenergie an Land müsse es mehr Tempo geben“.
Frithjof Staiß vom Vorstand des Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) zitiert der Sender, es müsse „Fortschritte beim Stromsparen und der Energieeffizienz“ geben. Sonst könne eine neue Bundesregierung das ambitionierte Klimaschutzziel von 65 Prozent weniger Treibhausgas-Emissionen nie erreichen.
red