Wir haben nichts dazu gelernt!

Klimaschutz-Rollback: Wir haben nichts dazu gelernt!
Das Umfrageergebnis ist ernüchternd: Nach der Pandemie kommt nämlich wohl der Klimaschutz-Rollback. Das Mobilitätsverhalten vieler Menschen auf der Erde wird diese laut einer Umfrage der britischen Zeitung The Guardian wieder zum vermehrten Nutzen ihres Autos verleiten. Sogar ins Flugzeug wollen sie wieder mit Freude steigen – und damit alle Anstrengungen für eine umwelt- und klimafreundlicheren Neustart nach Corona in den Staub treten.
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Fast 26.000 Menschen hatte das Meinungsforschungsinstitut YouGov für sein Cambridge Globalism Project zwischen Juli und August 2020 in 25 Ländern der Erde online befragt. Und obwohl sich dabei dreimal so viele Probanden einsichtig zeigten und den Klimawandel auf dem Planeten als wissenschaftlich belegt und dabei auch von Menschen mit verursacht bezeichneten, wollten sich nach den aktuellen Einschränkungen ihres Lebens in den Ländern durch Anti-Pandemie-Maßnahmen ihrer Regierungen, die Mehrheit danach nicht nur zu den gewohnten Lebens- und Arbeitsformen zurückkehren – sie wollten sogar wieder häufiger ihre klimaschädlichen Autofahrten oder Flugreisen unternehmen!
Staus und schlechte Luft sind nach der Pandemie vorprogrammiert
Die Umfrage ergab durchaus differenzierte Ergebnisse. Während die Menschen ihre künftige Nutzung von Flugreisen sehr unterschiedlich angaben – Inder, Italiener, Chinesen oder Deutsche wollen nun weniger fliegen, Brasilianer, Amerikaner oder Nigerianer aber wollen das Fliegen nicht missen und sogar häufiger im Flugzeug reisen – sind sich in allen Ländern (auch in Deutschland) die menschen beim Thema Autofahren einig: Sie wollen mehr als vor Corona hinterm Steuer sitzen.
Spitzenreiter hier sind Brasilianer: Sie rechnen mit 62 Prozent häufigeren Autofahrten.In Deutschland liegt der anteil immerhin auch noch bei fast einem Drittel!
Das Fazit der Demoskopen: Das wird uns nach Corona wieder viele Staus und viel mehr dicke Luft in den Städten bereiten.
Klimaschutz sieht anders aus.
Konsequentes Verhalten ebenso.
Gerd Pfitzenmaier