CO2-Fußabdruck der WM in Katar

CO2-Fußabdruck der WM in Katar
Foto: PixabayCC/PublicDomain

CO2-Fußabdruck der WM in Katar

Um die geschätzt 220 Milliarden Dollar Kosten der Fußball-WM in Katar zu stemmen, muss das kleine, aber ölreiche Wüstenemirat einer aktuellen Studie der Plattform tradingpedia zufolge etwa drei Milliarden Barrel Rohöl (rund 475 Mia. Liter) verkaufen. Wird diese menge an fossilen Brennstoffen verfeuert, entstehen dadurch rund 930 Millionen Tonnen CO2 und schüren somit massiv den Klimawandel. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiertdie WM in einer Pressemeldung „als dreiste Klimalüge“.

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Berechnet wurden in dieser Kalkulation laut tradingpedia der Bau der insgesamt sieben neuen Stadien in der arabischen Wüste, die Infrastruktur wie Straßen oder eine neue U-Bahn und die Unterkünfte für die beim Fußballfest erwarteten 1,5 Millionen Fans und Gäste des Spektakels. Die Zahlen weißen die Spiele in Katar als das teuerste Fußball-Event, das bislang je veranstaltet wurde, aus.

Klimakiller Fußball-WM

Die Studie berechnete den CO2-Fußabdruck der Fußball-Weltmeisterschaft konservativ, da sich Wissenschaftler für diese Kalkulation verschiedener Methoden bedienen, wie tradigpedia-Analyst Michael Fisher schreibt. Dennoch: Das Sportevent verursacht soviel Treibhausgas wie der weltweite Gesamtausstoß an CO2 an 9 Tagen im Jahr oder so viel wie der gesamte Verkehrssektor auf der Erde pro Jahr und er ist vergleichbar mit der Belastung der Atmosphäre durch die Zementindustrie Chinas.

https://youtu.be/kJXugIs_edU

Verglichen mit dem Treibhausgasausstoß des Pkw-Verkehrs auf dem Planeten, bräuchte es über 201 Millionen Fahrzeuge, um so viel CO2 in die Luft zu blasen, wie die WM in Katar erzeugt. Für die DUH steht daher fest: „Eine aus dem Boden gestampfte und völlig überdimensionierte Infrastruktur, klimatisierte Stadien, der überwiegende Einsatz fossiler Energieträger, massenhafter Müll durch Einweggeschirr und jetzt täglich zu beobachtende dutzende Pendelflüge über kurze Distanzen sind Ausdruck einer zutiefst klimaschädlichen Veranstaltung.“

Die WM ist in den Augen des Verbands „schöngerechnet“. „Die Weltmeisterschaft in Katar ist ein Paradebeispiel dafür, wie Klimaschutz nicht funktioniert“.“, betont DUH-Geschäftsführerin Barbara Metz. Die Veranstalter seien scheinbheilig: „Anstatt klimaschädliche Aktivitäten, wie Kurzstreckenflüge oder Berge von Einwegmüll, zu vermeiden, versucht man sich durch Kompensationsmaßnahmen ein gutes ökologisches Gewissen zu erkaufen.“

pit

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