Die Klimaschutz-Demo geht weiter

Die Klimaschutz-Demo geht weiter
Fridays for Future macht weiter: Am 25. September rufen die Klimaaktivisten zum erneuten weltweiten Demonstrationstag auf, um auf die Dringlichkeit der Klimakrise aufmerksam zu machen. „Zudem wird es weltweit Aktionen und Streiks zur Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze geben“, schreiben die FFF-Akteure aufn ihrer Kampagnenseite.

Im Gespräch mit globalmagazin erklärt die 16-jährige Hamburger FFF-Aktivistin Dalila Nouame, was sie und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter am 25. September vorhaben. Nouame besucht die 11. Klasse eines Gymnasiums in Hamburg-Barmbek. Seit einem Jahr ist sie bei Fridays for Future. Für die Bewegung hat sie an mehreren Großdemonstrationen mitgewirkt und ist zudem die jüngste Pressesprecherin der Hamburger Ortsgruppe. Der Fokus ihrer Arbeit liegt dabei vor allem auf Klimagerechtigkeit und den Auswirkungen der Klimakatastrophe auf den globalen Süden. Außerdem engagiert sie sich bei UNICEF, der Jugendfeuerwehr und dem Projekt Schüler-Schule-Mitbestimmung:
Seit Corona ist alles anders: Wie wollen Sie sicherstellen, dass die Fridays-for Future-Aktion am 25. 9. ebenso viele Menschen erreicht wie zuvor?
Dalila Nouame: Wir werden wieder groß für die Aktionen mobilisieren und bei den Aktionen selbst mehr auf Kreativität als auf Teilnehmerzahlen setzen.
Vieles läuft derzeit online: Kann das den Protest von 2019 ersetzen, hat es den gleichen Effekt oder: Was läuft nun anders?
In der Zeit der Ausgangsbeschränkungen haben wir Demonstrationen durch Live-Streams, Hashtagaktionen und Online-Webinare ersetzt. Dabei hat sich gezeigt, dass Online-Protest genauso viele Leute erreichen kann wie einzelne Protestaktionen auf der Straße. Aber es fehlt natürlich das Gemeinschaftsgefühl sowie der Ausdruck unserer politischen Wut…
Und das hat nunwelche Konsequenz?
Deswegen gehen wir wieder auf die Straße – natürlich Corona gerecht mit Hygienekonzept.
Klimaschutz betrifft alle: Können Sie mit den (neuen) Aktionsformen wirklich alle Menschen ansprechen?
An unseren Online Aktion nehmen größtenteils junge Menschen teil. Mit Abstandsdemos erreichen wir aber wieder unsere übliche Demografie.
Die Leute lassen sich von uns bereitwillig „herumschubsen“

Was wird es am 25. September genau geben, wer wird adressiert und womit?
Am 25.09. sind unter anderem Lauf-Demos, Sitz-Streiks und Fahrrad-Demos in Planung. Zudem stehen momentan in 4 Städten Deutschlands Klimacamps.
Haben Sie (prominente) Unterstützer und/oder wie generieren Sie Aufmerksamkeit?
Was sich zu unserem Vorteil verändert hat ist dass die Leute sich jetzt bereitwillig von uns „herumschubsen“ lassen. So können wir Bilder erzeugen, die vorher nicht möglich waren.
Haben Sie ein Ziel, wie viele Akteure Sie erreichen wollen und können?
Auch dieses Mal sind wir mit unseren üblichen Unterstützerbündnis bestehend aus NGOs und Aktivistengruppen im Kontakt und arbeiten gemeinsam für die Demonstrationen zusammen.
Mit welchem Ziel?
Am globalen Streiktag kämpfen wir erneut für Klimagerechtigkeit. Unser CO2– Budget läuft sekündlich ab, und mehrere Kipppunkte wurden diesen Sommer erreicht. Daher braucht es jetzt radikale Veränderungen in allen Sektoren. Beispielsweise ist das Kohleausstiegsgesetz für unsere Generation ein Schlag ins Gesicht gewesen, dort besteht dringender Handlungsbedarf…
Neues Kohlekraftwerk widerspricht den Klimaschutzzielen
Was bemängelt Fridays for Future daran?
Die Klimaziele der Bundesregierung sind nicht konform mit dem Pariser Abkommen, und dieses Jahr ging in Datteln sogar ein weiteres Kohlekraftwerk ans Netz.
Was hoffen Sie am 25. September zu erreichen?
Unser Ziel für den 25.09 ist es so viele Leute wie möglich an die Dringlichkeit der Klimakrise zu erinnern: zum einen die Gesellschaft, aber natürlich auch die Politikerinnen und die Politiker oder die Konzernchefs, die gerade nach Corona nicht so weitermachen können wie bisher. Wir haben gesehen was politisch möglich ist während einer Krise und welche Dinge unsere Gesellschaft gar nicht braucht. Da helfen auch keine milliardenschweren Hilfspakete, wenn die Gelder an Unternehmen gehen deren Ende bereits vorprogrammiert ist.
pit