Klimaschutz? Weltweit viele Kohlemeiler in Planung
Klimaschutz? Weltweit viele Kohlemeiler in Planung
handelsblatt.com: Fast die Hälfte der großen Kohlekonzerne hat noch neue Projekte, wie die neue Global Coal Exit List aufführt. Vor allem China plant im großen Stil.
Spätestens mit dem Pariser Klimaabkommen hat sich die Weltgemeinschaft zum Kampf gegen den Klimawandel verpflichtet. Tatsächlich wird aber noch weiter im großen Stil in den klimaschädlichen Energieträger Kohle investiert – wie die Datenbank Global Coal Exit List (GCEL) zeigt.
„Fast die Hälfte der auf der GCEL 2020 gelisteten Unternehmen befindet sich noch im Expansionsmodus“, sagt Heffa Schücking, Direktorin der Umweltschutzorganisation Urgewald. 437 der 935 in der Datenbank aufgeführten Unternehmen planten entweder neue Kohlekraftwerke, neue Kohleminen oder neue Kohletransportinfrastruktur.
Weniger als 25 Unternehmen auf der GCEL hätten ein Ausstiegsdatum für Kohle festgelegt. „Die Daten, die wir gesammelt haben, sind ein erschreckendes Zeugnis für die Weigerung der Kohleindustrie, sich mit der Klimarealität auseinanderzusetzen“, fügt Schücking hinzu.
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Urgewald führt seit 2017 gemeinsam mit 30 Partner-NGOs die Global Coal Exit List. In der Datenbank sind die größten Unternehmen verzeichnet, die entlang der Wertschöpfungskette für Kraftwerkskohle tätig sind. Gelistet sind Betreiber und Produzenten von Kohlekraftwerken, Unternehmen, die über 20 Prozent ihres Umsatzes oder der Stromerzeugung aus Kohle erwirtschaften, sowie Unternehmen, die den Ausbau des Kohlebergbaus, der Kohlekraft oder der Kohleinfrastruktur planen (…)
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„Unsere Datenbank identifiziert 935 Unternehmen, die die Finanzbranche auf die schwarze Liste setzen muss, wenn es darum geht, die Pariser Ziele zu erreichen“, betont Schücking. Seit der Unterzeichnung des Pariser Klimaabkommens vor fünf Jahren habe sich die weltweit installierte Kohlekraftwerkskapazität noch um 137 Gigawatt erhöht.
Das entspreche der in Betrieb befindlichen Kohlekraftwerke in Deutschland, Russland und Japan zusammengerechnet. Über 500 Gigawatt an neuer Kohlekraftwerkskapazität seien noch in Vorbereitung. Dabei müsse die Kohleverbrennung eigentlich um elf Prozent pro Jahr schrumpfen, um das im Pariser Klimaabkommen festgehaltene Ziel, die Klimaerwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, erreichen zu können, rechnet Urgewald vor…. weiterlesen