Klimawandel verändert Vogelzug
Klimawandel verändert Vogelzug
ntv: Einige Zugvögel verbringen heute schon deutlich weniger Zeit in ihren angestammten afrikanischen Überwinterungsgebieten als noch vor einigen Jahrzehnten. Sie erreichen diese später im Herbst und verlassen sie im Frühjahr eher, berichtet ein internationales Forscherteam nach der Auswertung von Daten zum Vogelzug aus den vergangenen 50 Jahren im Fachmagazin „Global Change Biology“. Grund dafür seien vermutlich Klimaveränderungen. Die Vögel passten sich auf diese Weise an veränderte Umweltbedingungen an. Setze sich der Trend fort, könne das weitreichende Folgen für die Ökosysteme in beiden Gebieten haben.
Seit einiger Zeit beobachten Experten, dass die Ankunftszeit der Zugvögel und die Verfügbarkeit von Nahrung mitunter nicht mehr gut zusammenpassen – ein Phänomen, das sie als „phänologische Diskrepanz“ bezeichnen. Sie machen vor allem klimatische Veränderungen dafür verantwortlich. Wenn zum Beispiel in Mitteleuropa das Frühjahr immer eher beginnt, blühen Pflanzen einige Tage oder Wochen früher. Auch die Zahl der Insekten kann früher als gewöhnlich einen Höhepunkt erreichen. Nicht ziehende Vogelarten haben dann womöglich schon Nahrungsquellen geleert oder Brutplätze belegt, wenn die Zugvögel aus Afrika eintreffen. Das kann deren Überlebenschancen erheblich beeinflussen. In den traditionellen Zielgebieten des afrikanischen Kontinents südlich der Sahara könnte eine Verringerung der Aufenthaltsdauer von Zugvögeln Auswirkungen auf Ökosystemleistungen wie Insektenverbrauch, Samenverbreitung und Bestäubung haben. Weiterlesen…