Kryptowährung und Nachhaltigkeit: Stand der Dinge

Kryptowährung und Nachhaltigkeit: Stand der Dinge
Foto: Pixabay CC/PublicDomain/WorldSpectrum

Kryptowährung und Nachhaltigkeit: Stand der Dinge

Ein Trendthema der vergangenen Jahre sind Kryptowährungen. Digitale, virtuelle Währungen und Bezahlsysteme spiegeln in vielerlei Hinsicht den aktuellen Zeitgeist wider.

Die bekannteste Kryptowährung Bitcoin war im März 2021 zeitweise mehr als 50.000 Euro pro Einheit wert und die Marktkapitalisierung aller Bitcoin durchbrach im gleichen Zeitraum die Schallmauer von 1 Billion Euro.

Ein Aspekt, der im Zusammenhang mit Kryptowährungen immer wieder diskutiert wird, ist die Nachhaltigkeit digitaler Währungen. Während der immense Energieverbrauch beim Mining der Kryptowährungen im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit oftmals kritisch gesehen wird, sprechen andere Faktoren für eine positive Umweltbilanz von virtueller Währung.

Kryptowährungen und E-Wallets vermehren und verbreiten sich rasant

Neben dem Bitcoin haben sich mittlerweile zahlreiche weitere Kryptowährungen am Markt etabliert. Ether, Tether und Ripple sind lediglich drei Beispiele für hunderte oder gar tausende Kryptowährungen, die aktuell gehandelt werden.

Ein Abflachen dieser Trendentwicklung ist noch nicht in Sicht.

Darüber hinaus breitet sich das Prinzip des virtuellen Zahlungsverkehrs auch auf weitere Bereiche aus. Ob Online-Game, Glücksspiel Blog oder Lieferdienst: Eigene digitale Währungssysteme innerhalb einer Community sind stark im Kommen. Unter Umständen versprechen diese gewisse Preisnachlässe im Vergleich zu Echtgeldkäufen, sorgen jedoch auch für Kundenbindung, da sie nur innerhalb der Community umtausch- und einlösbar sind.

Energieverbrauch belastet Umweltbilanz von E-Währungen

Die Prinzipien des Minings oder Schürfens sind fest mit der zu einer Kryptowährung gehörenden Systematik verbunden. Diese Währungen haben in der Regel eine begrenzte Stückzahl von Einheiten, die nach und nach durch das Lösen komplizierter Rechenaufgaben „geschürft“ werden. Die dafür benötigte Rechenleistung in Form von Computern verschlingt enorm viel Energie.

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Bedeutet bezahlen mit Ecopayz also, trotz des Eco (deutsch: öko) im Namen, dass die Umwelt durch überhöhten Energieverbrauch von Kryptowährungen und E-Wallets nachhaltig belastet wird? Ganz so einfach und einseitig ist es dann doch nicht.

Effizientere Verfahren reduzieren Energieverbrauch zukünftig drastisch

Die Systematik der bekanntesten Kryptowährung Bitcoin beruht auf dem „Proof-to-Work“-Verfahren, das für die Lösung mathematischer Gleichungen eine Belohnung in Form eines Bitcoin generiert. Aktuell liegt der Energieverbrauch dieses als „Mining“ bezeichneten Prinzips bei 46 Terawattstunden pro Jahr und verzeichnet damit den gleichen Energiebedarf wie das 11 Millionen-Einwohnerland Jordanien. Zukünftig sollen die zugrundeliegenden Modelle von Kryptowährungen und anderen elektronischen Zahlungssystemen jedoch wesentlich energieeffizienter gestaltet werden können.

Mit dem „Proof-to-Stake“ Verfahren beispielsweise sollen Verifizierungen, für die momentan noch tausende Rechner benötigt werden, durch einen einzigen zufällig ausgewählten Rechner möglich werden und somit bis zu 99 Prozent des jetzigen Energieaufwands obsolet sein.

Weitere Pluspunkte für die Nachhaltigkeitsbilanz elektronischer Zahlungssysteme

Digitale Währungen und elektronische Zahlungssysteme haben noch weitere Argumente für ihre Nachhaltigkeitsbilanz. So fallen bei virtuellen Währungen der Ressourcenverbrauch sowie die Energiekosten für die Herstellung weg, die bei einer realen Währung mit Banknoten und Münzen anfallen würden. Außerdem entfallen der Rohstoff- und Energieaufwand für den Bau und Unterhalt von Gebäuden für Banken und Finanzdienstleister. Auch die Umweltbelastung durch die Herstellung von Geldautomaten sowie den Geldtransport von und zu den Geldhäusern würde wegfallen.

Fazit: Kryptowährungen und E-Wallets unter Nachhaltigkeitsaspekten interessant

Momentan ist die Nachhaltigkeitsbilanz von Kryptowährungen und E-Wallets noch mit einigen Makeln behaftet. Besonders der hohe Energiebedarf für das sogenannte „Mining“ schlägt negativ auf die Umweltbilanz von Kryptowährungen durch. Nichtsdestotrotz haben elektronische Zahlungssysteme diesbezüglich noch reichlich Potenzial.

Sollte es wie prognostiziert gelingen, den Energieverbrauch um bis zu 99 Prozent zu senken, könnten die positiven Effekte von Kryptowährungen auf Umwelt und Klima die negativen durchaus überwiegen.

René Quacken

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