Putzen: Alte „Hausmittel“ mit modernem Anstrich

Putzen: Alte „Hausmittel“ mit modernem Anstrich
Nachhaltige Marken wie oecolife bieten ein umfangreiches Portfolio an Haushaltsprodukten an, mit denen umweltfreundlich geputzt werden kann. Heute können die Putzenden auf Reinigungstabs, Putzsteine, Glassprühflaschen, Pop-Up-Schwämme und Schwammtücher zurückgreifen, die durchgängig plastikfrei, vegan, biologisch abbaubar und unbedenklich für Gesundheit und Umwelt sind. Die Geschäftsidee dahinter erklären im Gespräch mit globalmagazin Geschäftsführer Andreas Jörn Julia Berberich, Produktmanagerin von oecolife.
1,5 Millionen Tonnen Wasch- und Reinigungsmittel pro Jahr: Sie sagen, es geht auch mit weniger Reinigungschemikalien – was muss ich dabei beachten?

Andreas Jörn: Verbraucher sollten unbedingt einen Blick auf die Inhaltsstoffe von Reinigungsmittel werfen und wenn möglich sich für umweltfreundliche Produkte entscheiden. Zertifizierungen wie „Blauer Engel“, „EU-Ecolabel“ und „Ecocert“ geben Sicherheit, dass das Produkt weniger schädliche Chemikalien enthält und somit die Umwelt weniger belastet. Abgesehen von Zertifizierungen, können Hinweise wie „frei von Mikroplastik“ oder „biologisch abbaubar“ ein Indikator dafür sein, dass das Reinigungsmittel umweltverträglicher ist. Es ist jedoch wichtig, die Etiketten und Produktinformationen sorgfältig zu prüfen, da nicht alle Produkte, die sich als umweltfreundlich ausgeben, es tatsächlich sind.
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Was sind die größten Schäden durch diese Reinigungschemikalien?
Die schädlichen Inhaltsstoffe aus Wasch-und Reinigungsmitteln gelangen durch Abwasser in die Umwelt, da sie nicht rückstandsfrei in Kläranlagen gefiltert werden können. Nicht abbaubare Substanzen werden in die Gewässer gespült, wo sie Wasserlebewesen schädigen.
Ein weiterer Aspekt sind Duft-und Konservierungsstoffe, die in vielen Reinigungsprodukten enthalten sind. Diese können bei manchen Menschen allergische Reaktionen hervorrufen, was zu gesundheitlichen Problemen führen kann.
Neben den schädlichen Inhaltsstoffen stellen auch die Verpackungen der Reinigungsmittel ein Problem dar. Fast alle Wasch- und Reinigungsmittel sind in Plastik verpackt, was zu einer beträchtlichen Menge an Abfall führt.
Gibt es nicht auch Wasch- und Reinigungsmittel, die ökologisch unbedenklich sind?
Doch, es gibt definitiv Wasch-und Reinigungsmittel, die als ökologisch unbedenklich gelten. Einige Reinigungsmittel tragen Zertifizierungen, die auf strenge Umwelt-und Gesundheitsstandards hinweisen. Zum Beispiel, bestätigt uns „Ecocert“, dass unsere Reinigungstabs zu über 95 Prozent natürlichen Ursprungs sind.
Heutzutage werden auch viele alte „Hausmittel“ neu entdeckt, z.B. Essig, Soda oder Zitronensäure. Mit solchen kostengünstigen Alternativen vermeidet man nicht nur Chemie, sondern meist auch Verpackungsmüll.
Der NABU empfiehlt „Schrubben statt Chemie“: Reicht das wirklich immer aus?

Julia Berberich: Die Empfehlung „Schrubben statt Chemie“ des NABU bezieht sich darauf, dass manchmal mechanische Reinigungsmethoden wie Schrubben, Bürsten oder Abwischen ausreichen können, um Schmutz zu entfernen, ohne chemische Reinigungsmittel verwenden zu müssen.
Laut dem Chemiker Herbert Sinner sind für das Erzielen einer gewünschten Reinigungsleistung vier Faktoren wichtig: Chemie, Mechanik, Temperatur und Dauer. Wird ein Faktor verringert, muss dafür ein anderer vergrößert werden. Mechanisches Reinigen erfordert mehr Zeit und Aufwand im Vergleich zur Verwendung von Reinigungsmitteln, ist aber bei leichtem Alltagsschmutz wie Staub, Krümmeln oder Fingerabdrücken durchaus effektiv.
Bei hartnäckigen Flecken oder fettigen Ablagerungen und bei empfindlichen Oberflächen, die durch starkes Schrubben beschädigt werden können, ist es ratsam, spezielle Reinigungsmittel zu verwenden.
Was sagen Sie angesichts der gerade überstandenen Pandemie zum Thema Hygiene: Wird die durch den Verzicht auf Reinigungsmittel gefährdet?
Ganz im Gegenteil! Die COVID-19-Pandemie hat zweifellos das Bewusstsein für Hygiene und Sauberkeit geschärft. Während der Pandemie war eine verstärkte Handhygiene und Anwendung von Desinfektionsmitteln auf Oberflächen wichtig, um die Verbreitung des Virus einzudämmen.
Regelmäßiges Händewaschen mit Seife und Wasser sowie Reinigung von häufig berührten Oberflächen reichen im Alltag vollkommen aus. Umweltverträgliche Reinigungsmittel und Hygiene stehen in keinem Widerspruch zueinander, sondern ermöglichen es Hygiene und einen umweltbewussten Lebensstil in Einklang zu bringen.
pit