Rambo-Methoden: Elon Musk kopiert Donald Trump

Rambo-Methoden: Elon Musk kopiert Donald Trump
Mieses Imponiergehabe: Der inzwischen zweitreichste Mann der Welt muss sich ganz augenscheinlich nicht um Regeln und Gesetze kümmern. Elon Musk, Tesla-Gründer und US-Star der Tech-Branche, kann in Brandenburg nach Gutdünken schalten und walten. Er verkündet lapidar seinen Willen und etliche Politiker rollen ihm lakaienhaft den roten Teppich aus. Zumindest bislang darf Musk sich sicher sein, dass sie nachträglich schon genehmigen, was er will.
So geschieht es zurzeit in Grünheide bei Berlin. Dort lässt der US-Zampano ohne gültige Baugenehmigung großflächig Wald abholzen, Straßen planieren und Pfähle ins Grundwasser rammen oder Natur mit Beton versiegeln – nur um seine Großmannssucht zu zementieren: Tesla will nicht nur eine so genannte Giga-Fabrik errichten und dort schon ab 2021 Zigtausende Elektroautos bauen, wo sich heute noch Fuchs und Hase grüßen und gefährdete Tiere zurückziehen. Jetzt zaubert er – schwupp – auch noch rasch die „weltgrößte Batterie-Fertigung“ aus dem Ärmel. Deren Bau hatten seine Adlaten in einer öffentlichen Anhörung zum Projekt im Herbst noch bestritten.
Fakten schaffen ohne Rücksicht auf Verluste
Wieder ohne vorher um Baugenehmigung – im Wasserschutzgebiet(!) – zu fragen, setzt Musk offensichtlich auf die Macht des Faktischen. Er lässt erst Bagger anrollen. Die schaffen unumkehrbar Tatsachen, die niemand mehr zu recht rücken kann. Auch wenn das Land Brandenburg sich auf eine solche Klausel in den Absprachen stets – aber doch wohl wider besseres Wissen – beruft.
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Zu interessant klingen Musks großspurige Versprechungen. Am Ende, so scheint dieser Prototyp eines Kapitalisten zu glauben, siegt eben doch der Stärkere.
Das hat ihm schließlich ja auch sein scheidender Präsident im Weißen Haus vorgelebt. Auch Donald Trump setzte auf das Recht des Stärkeren. Er adelte das Prinzip „Hire & Fire“. Wer nicht seiner Meinung war, hatte keine Chance in einem Land, das von jenem der einst „unbegrenzten Möglichkeiten“ zu einem schrumpfte, in dem lediglich die Loyalität zur Macht eines antidemokratischen Autokraten ein Weiterkommen garantiert.
Die Methode „Geld gewinnt“ ein Ende setzen
Das ist zum Glück nach vier Jahren bereits schon wieder Geschichte. Die Methode aber färbte ab. Ihr jedoch müssen wir alle zusammen Einhalt bieten und der Gefahr trotzen, dass unser Land zur Bananenrepublik verkommt (wobei dies Bild keinesfalls despektierlich gegenüber Ländern gemeint sein soll, in denen die Früchte wachsen).
Es geht dabei auch keinesfalls um Fundamentalopposition gegen Elektroautos. Klar aber muss sein, dass auch mit Ökostrom betriebene E-Cars nie die wirklich nachhaltige Lösung für eine menschenfreundliche Mobilität sind. Sie sind nur das kleinere Übel der Automobilität – wenn überhaupt. Autos machen Menschen den Platz streitig und bedrohen ihre Gesundheit. Es gilt daher wahrhaft zukunftsfähige Alternativen zu ersinnen: Das wäre Aufgabe von Politikern und Politikerinnen – nicht das Abnicken von Plänen, die reiche Menschen ihnen diktieren.
Gerd Pfitzenmaier