So kann nachhaltiger Tourismus gelingen

So kann nachhaltiger Tourismus gelingen
Lernen im Urlaub 2.0: Nach einem ersten Thailand-Besuch im Frühsommer des Vorjahrs, wiederholte der ungarische Pädagoge und Freizeitexperte Prof. Miklos Banhidi sein Erlebnis-Experiment ein zweites Mal. Ziel ist es, neue Wege eines „Sustainable Development“ in Urlaubsregionen (hier: in Thailand) zu beschreiten. Dabei nutzt er die Atmosphäre des Urlaubs bewusst, um Wissen darüber zu vermitteln.
Wieder reiste er mit interessierten Jungakademikern und an nachhaltiger Entwicklung interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern an die Küste des Indischen Ozeans in das thailändische Fischerdorf Khao Kalok. Wieder nutzte er die eher lockere Urlaubsatmosphäre des Aufenthalts, um der Gruppe exklusive Einblicke in die Möglichkeiten nachhaltiger Dorfentwicklung ganz praktisch näher zu bringen.
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Das ist das Ziel dieser Art des Lernens. Banhidi eröffnet den Reiseteilnehmern Einblicke in die Kultur des Landes, er ließ sie in Gesprächen mit den Menschen vor Ort hautnah Eindrücke des Lebens in Thailand spüren und förderte das gemeinsame Kennenlernen zwischen Gastgebern und Besuchern durch gemeinsame Umweltschutzaktivitäten.
Expertenwissen und die Expertise von Künstlern
Neue Wege suchen und finden, überschreibt er sein Angebot. Er will dabei zwar auch Theorie vermitteln. Deshalb begleiten die Gruppe jedes Mal Experten, die aus ihrem jeweiligen Wissensfundus oder ihren spezialisierten Professionen den Teilnehmenden Hinweise geben oder sie praktisch anleiten können. Banhidi kann sich dabei auf eine ganze Reihe von Professorinnen und Professoren aus dem Netzwerk der World Leisure Organization stützen. Sie begleiten ihn uns die Teilnehmer dieser besonderen Studienfahrt gern.
Zudem stützt sich die Gruppe auf die vor Ort vorhandene Expertise, wenn sie beim Besuch eines Mangroven-Forschungszentrums direkt mit Wissenschaftlern ins Gespräch kommt, die den Wert dieses Ökosystems erläutern und erklären, was sie zu dessen Schutz unternehmen. Oder: Bei einer Meditationsstunde im örtlichen Tempel kommen sie mit den dort lebenden Mönchen in Kontakt. Oder sie schauen Künstlerin „über die Schulter“ und lernen, wie sie mit Farben auf der Basis des Safts der Banane Farben herstellt. Mit Begeisterung malen die Mitreisenden dabei dann jeweils ihre ganz eigenen Banana-Kunstwerke.
So vergrößerten sie spielerisch ihr Wissen, sammeln aus erster Hand – eine Erfahrung, die oft besser im Gedächtnis haftet als angelesenes Wissen aus vielen Büchern – Informationen, wie sich auf der Basis solcher vor Ort vorhandenen Aktionsmöglichkeiten ein nachhaltiger Tourismus aufbauen und damit eine Region auch ohne Hotelbunker und überfüllter Strände entwickeln kann.
„Trash-Stopp“-Aktion am Strand
Im Kontakt mit dem im Kommunalparlament maßgeblichen Menschen lassen sich solche Eindrücke in Diskussionen vertiefen. Dies gehört ebenso zu Banhidis Konzept des „Sustaibanle Communty Developement“ Workshop-Teilnehmer jedes Mal an einer von den Menschen vor Ort organisierten „Trash Stopp-Campaign“. Einen Tag lang schwärmen sie zusammen mit den Fischern und anderen Dorfbewohnern aus, um den Strand von Plastikabfällen zu säubern. Die schwemmt das Meer Nacht für Nacht an: Tüten, Reste von Fischernetzen, Zigarettenkippen oder Getränkedosen – auch Thailand ist nicht vor diesem Müll sicher.
pit