Waldbrände emittierten mehr CO₂ als Flugverkehr

Waldbrände emittierten mehr CO₂ als Flugverkehr
zeit.de: Die Brände in Kanada haben laut einer Studie 2023 mehr CO₂ freigesetzt als Indien durch fossile Energie. Forscher bezeichnen den Schaden als „sehr besorgniserregend“.
Die Waldbrände in Kanada im vergangenen Jahr haben laut einer Studie 2,98 Milliarden Tonnen des klimaschädlichen Gases CO₂ freigesetzt. Das sei knapp viermal so viel wie der Flugverkehr im ganzen letzten Jahr, schreiben Forschende vom World Resources Institute und der University of Maryland in einer Aktualisierung ihrer Studie über die verheerenden Brände, die das Fachmagazin Global Change Biology veröffentlichte. Die bei den Feuern freigesetzte Menge an CO₂ sei zudem größer gewesen als die, die 2023 in Indien durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe in die Atmosphäre gelangte.
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Insgesamt hätten die Feuer 77.574 Quadratkilometer Waldfläche verbrannt, berechneten die Forschenden. Die Waldbrände in Kanada waren demnach im vergangenen Jahr für 27 Prozent des Baumverlusts weltweit verantwortlich.
Der Klimawandel habe die Waldbrände begünstigt, schreiben die Autoren der Studie weiter. Laut anderen Untersuchungen treten besonders gefährliche Waldbrände heute etwa doppelt so häufig auf wie noch vor 20 Jahren.
Jahrzehntelanger Schaden
Dabei seien Wälder gerade im Kampf gegen die hohe CO₂-Konzentration in der Atmosphäre von zentraler Bedeutung. Wälder „entfernen viel Kohlenstoff aus der Atmosphäre und dieser wird in ihren Ästen, ihren Stämmen, ihren Blättern und teilweise auch im Boden gespeichert“, sagte der Hauptautor der Studie, James MacCarthy. „Wenn sie also brennen, wird der gesamte Kohlenstoff, der in ihnen gespeichert ist, wieder in die Atmosphäre freigesetzt.“
„Der Verlust von so viel Wald ist eine große Sache – und sehr besorgniserregend“, sagte der Geografie- und Umweltprofessor Jacob Bendix von der Syracuse University, der nicht an der Studie beteiligt war… weiterlesen