Was den PV-Ausbau beschleunigen kann

Was den PV-Ausbau beschleunigen kann
Foto: Pixabay CC/PublicDomain

Was den PV-Ausbau beschleunigen kann

Der deutsche Energiemarkt befindet sich in einem stetigen Wandel. So stieg der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch im Jahr 2023 auf 52 Prozent und wird in den nächsten Jahren weiter zunehmen. Auch in Privathaushalten zeigt sich dieser Trend. Fast drei Millionen Photovoltaikanlagen wurden bisher auf deutschen Dächern installiert – Tendenz steigend. Diese Veränderungen erfordern von Energievermittlern nicht nur eine Anpassung ihrer Dienstleistungen, sondern auch einen kontinuierlichen Erwerb von Wissen und Fähigkeiten. Denn im Markt fehlt es vielen Endkunden nach wie vor an Informationen über die für sie am besten geeigneten Energielösungen – inklusive Photovoltaik (PV).

Den Durchblick bei den schnell wechselnden Tarifangeboten für Energieverträge zu behalten, ist für Verbraucher sowie für Gewerbetreibende ohnehin eine Herausforderung. Dabei auch noch abzugleichen, ob sich die Anschaffung einer PV-Anlage lohnt, stellt eine weitere Hürde dar, obwohl das Interesse an der Nutzung einer eigenen Solaranlage steigt. Laut einer Studie der Universität Kassel[iii] haben daher 68 Prozent der Befragten Interesse an einer kostenlosen Photovoltaikberatung. Diese wünschen sich über die Hälfte der Umfrageteilnehmer (51%) vor allem über einen Energieberater bzw. Energievermittler, gefolgt von den städtischen Werken oder über Architekturbüros. 51 Prozent der Immobilienbesitzer mit Photovoltaik schätzen eine Investition in PV als rentabel ein, aber nur 20 Prozent der Eigner ohne PV. Das zeigt, dass die Rentabilität meist erst bei einer eingehen Beratung deutlich wird. Bisher geschah dies oft nur über die direkte Anfrage bei PV-Installateuren. Diese waren insbesondere den letzten beiden Jahren jedoch vielerorts mit dem Anfragevolumen überfordert, was zu langen Wartezeiten für die Endkunden führte. Wenn mehr Vermittler für Energielieferverträge auch den Bereich PV in ihr Portfolio aufnehmen, könnte dies den Ausbau deutlich beschleunigen.

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Fachwissen bei der Beratung gefragt

Um bei der Vermittlung von Energielieferverträgen auch den Kauf einer PV-Anlagen als Option für die Kunden einzubeziehen, ist der Aufbau von Fachkenntnissen notwendig. Nur so können Energievermittler Beratungsqualität sicherstellen. Schlüsselkenntnisse für eine kompetente Beratung im Privatkunden-Segment umfassen:

  • Einblicke in den deutschen PV-Markt, aktuelle Marktdynamiken und Trends.
  • Kenntnisse zu Aufbau und Struktur einer Photovoltaik-Anlage, sowie zum Zusammenspiel von Solarmodulen, Wechselrichtern, Speichersystemen und anderen Komponenten.
  • Voraussetzungen für den Verbau einer PV-Anlage, inklusive der rechtlichen sowie technischen Anforderungen für die Installation.
  • Abläufe bei der Montage einer PV-Anlage, angefangen von der Vorbereitung bis zur Inbetriebnahme und dem Zählerwechsel. Dies schließt auch Aspekte wie Sicherheitsmaßnahmen und Qualitätskontrollen mit ein.
  • Wichtige Schritte zur Planung einer PV-Anlage, wie die Berücksichtigung von baulichen Gegebenheiten, energetischen Anforderungen und Kundenwünschen.
  • Lebensweg einer PV-Anlage, um Auskunft darüber geben zu können, was von der Installation und Inbetriebnahme bis hin zu Entsorgung und Recycling am Ende der Nutzungsdauer mit der Anlage geschieht.

Im Bereich Gewerbe kommen dazu noch Kenntnisse über die besonderen Marktbedingungen und Anforderungen im kommerziellen Sektor, zusätzliche Dachtypen sowie über die optimale Dimensionierung von PV-Anlagen für gewerbliche Zwecke. Das Verständnis für die verschiedenen Betreibermodelle und deren Auswirkungen auf den Gewerbebetrieb erfordert zudem praxisorientierte Schulungen zur exakten Vermessung und Erfassung relevanter Daten für die Planung von Gewerbe-PV-Anlagen.

Positiver Trend verspricht steigende Beratungskompetenz

Gute Nachrichten für Energievermittler – und damit auch für die Kunden: Mittlerweile bieten große Energievermarkter, teilweise in Zusammenarbeit mit Fachpartnern für PV-Komponenten, zahlreiche Möglichkeiten, die notwendigen Kenntnisse zu erwerben. Die Angebote umfassen Präsenz- sowie Online-Schulungen inklusive Prüfungen als Zulassungsvoraussetzung für den Vertrieb.

Wie hoch der Schulungsbedarf bei Energievermittlern ist, weiß Frank Bröckl, Geschäftsführer von TELESON, der mit mehr als 4.000 Vertriebspartnern und über 400.000 vermittelten Neuverträgen pro Jahr eine gute Einsicht in aktuelle Trends bei Energielieferverträgen hat. Er bestätigt eine deutlich gestiegene Nachfrage nach Schulungsangeboten.

Am gefragtesten waren laut TELESON-eigenen Erhebungen in den letzten sechs Monaten vor allem Kurse und Abschlüsse in den Basisschulungen für PV bei Privatkunden, gefolgt von Basisschulungen für den Bereich Gewerbekunden. Hinzu kommen Spezialschulungen zu PV-Produkten und -komponenten wie zum Beispiel Solarmodule, Unterkonstruktion, Wechselrichtersysteme, Speichersysteme sowie Wallboxen für das Laden von Elektrofahrzeugen.

Bei den Schulungsformaten spielen sowohl die individuellen Vorlieben der Energievermittler eine Rolle als auch die Schulungsthemen. So werden Basisschulungen und Auffrischungskurse gerne online wahrgenommen, weil dies eine hohe Flexibilität bei der Einteilung von Zeit, Ort und Lernpensum ermöglichst. Qualifizierungsprogramme, wie intensivere Schulungen für Lösungen, werden eher in Präsenzschulungen, Seminaren oder Workshops absolviert, wo ein direkter Austausch möglich ist.

„Die Entwicklung bei unseren Vertriebspartnern ist ein starker Indikator für das wachsende Interesse im gesamten Markt für Energielieferverträge, PV-Lösungen mit ins Angebot aufzunehmen“, erklärt Frank Bröckl. „Schulungen für Fachwissen im Bereich PV sind dabei absolut notwendig, um eine angemessene Beratungsqualität sicherzustellen. Wir haben aufgrund des Interesses und Marktpotenzials daher das Angebot unserer Online-Akademie erheblich ausgebaut. Denn da sich der Markt so schnell weiterentwickelt, ist es neben den Basisqualifizierungen wichtig, den Energievermittlern regelmäßige Schulungen zu Änderungen in der Rechtslage, den staatlichen Förderung oder neuen Lösungen anzubieten. Für den Ausbau der PV-Leistung im deutschen Markt ist diese Entwicklung ein positiver Trend. Das gilt besonders, wenn die Energievermittler die Kunden nicht nur kompetent beraten, sondern auch mithilfe von Partnern im Bereich PV auch die Installation von PV-Anlagen beschleunigen können. Die PV-Partner wiederum gewinnen mehr Zeit für die Umsetzung der Projekte, da sie sich weniger um die Vermittlung und Vertragsprozesse kümmern müssen.“

Lukas Nekher

Weitere Informationen zum Thema gibt es auch unter: https://www.teleson.de/

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