Wissen erhöht Bereitschaft zum Korallen-Schutz

Wissen erhöht Bereitschaft zum Korallen-Schutz
Foto: Ocean Berlin

Wissen erhöht Bereitschaft zum Korallen-Schutz

Eine aktuelle Studie über die Auswirkungen der globalen Erwärmung auf Korallenriffe zeigt: 90 Prozent der untersuchten Warmwasserkorallen sind im Zuge des Klimawandels in ihrem Lebensraum vom Aussterben bedroht. Zu befürchten sind gravierende Folgen für Natur und Mensch. Denn Korallenriffe beherbergen etwa ein Viertel der Meeresfische und produzieren rund 70 Prozent des atmosphärischen Sauerstoffs.

Eine repräsentative Umfrage von Coral World International, einer Forschungs- und Bildungseinrichtung, die weltweit Meeresparks betreibt, zeigt nun: Die Deutschen sind sich der immensen Bedeutung von Korallenriffen bewusst. Und sie würden sich gerne stärker für deren Schutz und Erhalt engagieren, wenn sie besser über die Thematik informiert wären.

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Die repräsentative Umfrage von Coral World International kam zu dem Ergebnis, dass

  • knapp 94 Prozent der Deutschen den Schutz von Korallenriffen und Meerestieren für wichtig erachten. Gleichzeitig sind über
  • zwei Drittel (69 Prozent) der Befragten der Meinung, dass für den Schutz der Ozeane aktuell nicht genug getan wird.
  • Dabei wären neun von zehn Deutschen (89 Prozent) sogar bereit, sich selbst bei Konsum und Komfort einzuschränken, um zur Erhaltung der marinen Ökosysteme beizutragen.

„Es ist schön zu sehen, dass den Menschen hierzulande bewusst ist, wie wichtig der Erhalt von Korallenriffen ist. Für die meisten Deutschen sind die Weltmeere und ihre Ökosysteme schließlich weit entfernt. Es ist daher umso bemerkenswerter, dass die Thematik und die Dringlichkeit zu handeln so präsent sind“, sagt Benjamin Kahn, Präsident von Coral World International.

Deutsche wollen sich engagieren, wissen aber nicht wie

Tatsächlich haben nur 41 Prozent der Deutschen schon einmal ein Korallenriff in seinem natürlichen Lebensraum bestaunt. Und all diejenigen, die dies noch nicht erlebt haben, möchten es gerne tun (100 Prozent). Darüber hinaus würden sich die Bundesbürger gerne mehr für den Schutz der Ozeane und der darin lebenden Meerestiere engagieren (87 Prozent). „Leider wissen viele nicht, wie sie einen Beitrag leisten können und wo sie konkrete Informationen erhalten“, sagt Kahn. „Wir sind also alle gefordert, den Menschen Wege aufzuzeigen, wie sie aktiv werden können.“

Coral World International tut dies seit mehr als 40 Jahren mit seinen Meeresparks, Ausstellungen und Bildungsprogrammen sowie Aufzucht- und Rehabilitationsprojekten für Korallen und andere Meerestiere. Vier solcher Meeresparks – auf der Mittelmeerinsel Mallorca, im australischen Perth, auf dem hawaiianischen Eiland Maui und nahe der israelischen Stadt Eilat am Roten Meer – hat die Organisation bereits errichtet.

Ein weiterer Meerespark wird aktuell auf der kanarischen Insel Teneriffa gebaut. „Unsere Standorte befinden sich alle in unmittelbarer Nähe zum Meer. Wir möchten uns dort engagieren, wo die Ozeane und die darin lebenden Tiere und Pflanzen aufgrund von Umweltverschmutzung, Überfischung und anderen schädlichen Faktoren besonders beeinträchtigt.“

Der Ozean kommt nach Berlin

Eine Ausnahme macht das neueste Projekt der Organisation: In Berlin entsteht künftig das Ozeanarium OCEAN BERLIN. „Damit bringen wir den Ozean in das Herz Europas“, freut sich Kahn. „Mit OCEAN BERLIN möchten wir auch die Menschen inspirieren, die fernab der Weltmeere leben, eine emotionale Verbindung zum marinen Leben aufzubauen – und ihnen Möglichkeiten aufzeigen, sich zu engagieren. Wir benötigen die Unterstützung aller, um einen möglichst bedeutsamen Beitrag zum Schutz und Erhalt dieser auch für uns Menschen überlebenswichtigen Ökosysteme zu leisten.“

Michael Huth

Mehr Informationen zu Ocean Berlin gibt es unter: www.oceanberlin.com.

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