Wo unser Müll wieder auftaucht
Wo unser Müll wieder auftaucht
FAZ: Unterwegs schnell einen Mitnehmkaffee beim Bäcker kaufen, ihn trinken – und dann ab in den Müll mit dem Becher. Jeder Deutsche produziert im Jahr mehr als 450 Kilogramm Müll. Trotzdem hat der Haushaltsmüll aber bei weitem nicht den größten Anteil am deutschen Abfallaufkommen. Ganz oben stehen vielmehr Bau- und Abbruchabfälle. Insgesamt hat Deutschland im Jahr 2019 einen Müllberg von 360 Millionen Tonnen produziert. Rund 70 Prozent des Abfalls wird recycelt. Ein Teil des restlichen Mülls wird zur Energieerzeugung verbrannt, mehr als die Hälfte landet aber auf Deponien oder wird ins Ausland exportiert. Deutschland ist im internationalen Vergleich der drittgrößte Exporteur.
Seit China 2018 strikte Einfuhrbeschränkungen erließ, ist Malaysia der wichtigste Abnehmer – vor den Niederlanden und der Türkei. Im vergangenen Jahr exportierte Deutschland zehn Mal so viel Plastikmüll nach Malaysia wie noch im Jahr 2010. Laut Greenpeace landet nicht recycelbarer Plastikmüll in Malaysia unkontrolliert auf Freiflächen oder wird verbrannt, wodurch Rückstände gefährlicher Chemikalien im Boden, darunter auch Schwermetalle wie Blei im Boden und auch in Wasserproben aus Flüssen, Teichen und Kanälen in der Nähe von Deponien gegelangen. Der malaysische Fluss Klang etwa zählt mittlerweile zu den am stärksten verschmutzten Flüssen der Welt – wie viele andere asiatische Ströme auch. Ein Großteil des Plastikmülls, der über Flüsse in die Meere gespült wird, stammt aus Asien. Weiterlesen…