Artenschutz aus dem All

Artenschutz aus dem All
Blick von oben auf die Artenvielfalt: Mit hochauflösenden Kamerabildern aus dem Orbit macht Olga Isupova von der britischen University of Bath selbst einzelne Elefanten bei ihren Streifzügen selbst zwischen den Bäumen der Savanne sichtbar. So kann sie die Tiere zählen und weiß genau wie viele wohin wandern.
Mit der Hilfe von selbst lernender Software hat sie ihr System inzwischen so weit verfeinert, dass sie diese Technik aus großer Höhe problemlos im Artenschutz einsetzen kann. Ihre Studie, die sie gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen der Universität Oxford und der niederländischen Universität in Twente machte, publizierte sie jetzt auf der Wissenschaftsplattform ZSL.
Stressfreie Bestandsaufnahme für die Wildtiere
Die Bilder machte der Satellit Worldview 3. Olga Isupova schrieb für die Auswertung der Aufnahmen einen eigenen Algorithmus. Damit erkennt sie einzelne Tiere auf der Erdoberfläche. Die Kamera macht dafür mehrere Aufnahmen und scannt damit eine Fläche von 5.000 Quadratkilometern in wenigen Minuten ab.
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Das System arbeitet zuverlässig. Ist der Himmel unter dem Satelliten einmal bedeckt und versperrt somit die freie Sicht auf die Erde, fängt das Flugobjekt im Orbit die Szene eben bei der nächsten Erdumkreisung erneut ein.
Für die Tiere ist die Methode dadurch stressfreier als eine Zählung aus niedrig fliegenden Flugzeugen. Den Satelliten bemerken sie gar nicht. Auch für die Tierbeobachter ist dieses Vorgehen ungefährlicher als eine Zählweise, bei der Wildhüter selbst durch die Savanne oder den Busch streifen und dabei direkt auf die Tiere stoßen können.
Künstliche Intelligenz macht Tierzählung an Land möglich
Jetzt wird es möglich, sagt die Wissenschaftlerin, die Population etwa der afrikanischen Dickhäuter endlich exakt zu bestimmen. Deren Bestände sind in den zurückliegenden Jahrzehnten stark dezimiert worden – vor allem durch Wilderei. Vermutlich leben nur noch rund 415.000 Elefanten auf dem Planeten.
Solche Fernerkundung ist nicht neu. So können Forscher schon länger etwa Wale im Ozean aus dem All zählen. Die Verhältnisse an Land aber sind vergleichsweise schwieriger: Bäume und Büsche behindern die Auswertung der Bilder im Vergleich zur eher ruhigen Oberfläche der Meere. Dieses Problem hat Isupova nun mit der künstlichen Intelligenz gelöst.
pit