Förderung klimaschädlicher Pkw abschaffen

Förderung klimaschädlicher Pkw abschaffen

DUH: Förderung klimaschädlicher Pkw abschaffen

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fühlt sich bestätigt: Der jetzt vom in Brüssel ansässigen Dachverband Transport and Environment (T&E) veröffentlichte Bericht zur Subventionierung von Dienstwagen bekräftige, schreibt die DUH in einer Pressemeldung, die Forderung, „die finanzielle Förderung von klimaschädlichen Pkw abzuschaffen“.

In Deutschland fließen laut dem Verband demnach jährlich 12 Milliarden Euro an Subventionen für Dienstwagen – mehr als 99 Prozent davon für klimaschädliche Verbrenner.

Der Effekt sei besonders verheerend: Zwei Drittel aller Neuwagen würden, schreibt die DUH, „hierzulande gewerblich zugelassen, sie bestimmen maßgeblich die Zusammensetzung der Pkw-Flotte“. Außerdem würden Dienstwagen mehr als doppelt so viel gefahren wie Privatautos.

„Der enormen Schädigung des Klimas durch Dienstwagen mit hohen CO2-Emissionen muss die Bundesregierung mit einer Reform des Dienstwagenprivilegs endlich Rechnung tragen“, zieht der Verband daraus die Konsequenz.

32 Milliarden Euro pro Jahr für klimaschädliche Dienstwagen

Laut T&E werden Dienstwagen in der EU mit mehr als 32 Milliarden Euro jährlich subventioniert. Das berichtet die DUH. Deutschland ist demnach mit 12 Milliarden Euro pro Jahr einsamer Spitzenreiter weit vor Großbritannien mit 5,7 Milliarden oder dem Nachbarland Frankreich mit 2,5 Milliarden.

Die Subventionen schadeten nach Meinung der Umweltschützer dem Klima: „Die Studie zeigt, dass EU-weit 96 Prozent der Dienstwagen reine Verbrennungsfahrzeuge sind, nur 2,2 Prozent sind batterieelektrische Pkw. Dienstwagen werden 2,25 Mal so viel gefahren wie Privatautos und tragen damit überproportional zu Emissionen im Straßenverkehr bei“, argumentiert die DUH.

Verkehrswende zu mehr sozialer Gerechtigkeit

Die T&E Studie belegt laut DUH auch die „Fehlallokation und die massiven Fehlanreize im deutschen Steuersystem“. Nur 0,7 Prozent der Subventionierung für Dienstwagen flössen in elektrische oder teil-elektrische Fahrzeuge, in den Niederlanden seien dies dagegen 52 Prozent.

„Deutschland verzichtet zudem auf Steuern oder Abgaben beim Erwerb von klimaschädlichen Fahrzeugen. Für einen mittelgroßen Diesel-SUV als Dienstwagen fallen in den Niederlanden über 44.000 Euro an Abgaben und Steuern an, in Deutschland für dasselbe Auto nur knapp 3.800 Euro“, vergleicht der Verband die Unterschiede in Europa.

Steuergelder für mehr Klimaschäden

Barbara Metz, die stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der Umweltschützer, sagt weiter: „Jedes Jahr steckt die Bundesregierung 12 Milliarden Euro Steuergeld in eine Pkw-Flotte, durch die besonders viele hoch-motorisierte und große Fahrzeuge zugelassen werden. Kein anderes Land der EU subventioniert seine Dienstwagen auch nur annähernd so stark und setzt dabei so wenig Anreize für klimafreundliche Pkw.“

Metz rechnet vor, dass nicht mal ein einziges Prozent der Subventionen in Elektrofahrzeuge fließe.

Zu allem Überfluss zähle die Bundesregierung sogar auch noch so genannte „Plug-In-Hybride“, die sich nach Auffassdung der DUH in der Realität als Spritschlucker herausstellten, zu den Elektroautos. „Die Bundesregierung muss die Förderung von Dienstwagen auf effiziente, rein elektrische Fahrzeuge begrenzen“, fordert die DUH-Geschäftsführerin. Ziel des Verbands ist es, „Verbrennerfahrzeuge stärker besteuern und alle Subventionen für klimaschädliche Pkw abschaffen.“

red

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