Grüne Bundesliga: Nachhaltigkeitsrichtlinien der DFL

Grüne Bundesliga: Nachhaltigkeitsrichtlinien der DFL
Foto: Pixabay CC/PublicDomain

Grüne Bundesliga: Nachhaltigkeitsrichtlinien der DFL

Lange Zeit nicht mehr als ein Lippenbekenntnis, stellte die Deutsche Fußball-Liga (DFL) im Mai 2022 erstmals Kriterien auf, die die Vereine im Lizenzierungsverfahren erfüllen müssen, um am Spielbetrieb teilnehmen zu dürfen. Welche Kriterien sind das überhaupt und kommt am Ende tatsächlich eine nachhaltige Bundesliga dabei raus?

CO₂-Ausstoß ermitteln

Das Projekt Nachhaltigkeit der DFL steckt noch in den Kinderschuhen. Um überhaupt aussagekräftige Zahlen zu erhalten, sollen die Vereine ihren CO₂-Fußabdruck ermitteln. Das führte immerhin dazu, dass zumindest einige Vereine mehr als in den Vorjahren überhaupt Zahlen vorlegen konnten, wie es um ihren CO₂-Ausstoß bestellt ist. Weiterhin wird vermeldet, dass sich die Vereine darum bemühen, Strukturen zu schaffen und Mitarbeiter einzustellen, die den Klimaschutz auch im Fußball voranbringen sollen. Noch handelt es sich um das reine Sammeln von Daten, dennoch will die DFL nach und nach die Kriterien verschärfen und negative Konsequenzen oder finanzielle Belohnungen einführen, um dem Vorhaben Nachdruck zu verleihen.

Wie stark diese ausfallen und ob tatsächlich Vereine bei Nichterfüllung diverser Forderungen aus der Liga fliegen, ist noch Zukunftsmusik. Sicher ist nur, dass die CO₂ -Emissionen bei Groß-Events und auch der Fußball-Bundesliga enorm sind und die Herausforderung, diese zu senken, ebenso.

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Möglichkeiten für Fans

In vielen Bereichen des Lebens liegt es auch an jedem Einzelnen, sich einzubringen und den eigenen Fußabdruck zu verkleinern. Das gilt natürlich auch für Fußballfans. Ein wichtiger Schritt könnte der freiwillige Verzicht auf Autoreisen zu Heim- und Auswärtsspielen sein. Laut Schätzungen emittieren allein die Auswärtsreisen etwa 7.500 Tonnen CO₂.

Einige Fußballvereine kommen den Fans entgegen und implementieren ÖPNV-Tickets in ihre Eintrittskarten. Doch das ist nicht immer der Fall. Der Großteil der Fans reist weiterhin mit dem Auto zum Stadion – hier besteht also noch großes Potenzial für Verbesserungen.

Das betrifft ebenso die Infrastruktur. Innerhalb großer Städte wie Hamburg oder Dortmund wird es den Besuchern leicht gemacht, öffentlich Verkehrsmittel zu nutzen. Die Anreise zu anderen Stadien dagegen gestaltet sich schwieriger und umständlicher. Hier liegt es abermals an den Vereinen, Strukturen aufzubauen und beispielsweise Sonderbusse einzusetzen, die Fahrten vom und zum Bahnhof ermöglichen. Wer es mit der Umweltliebe ernst meint, kann auf Auswärtsfahrten allerdings auch verzichten, bis die DFL die Nachhaltigkeitskonzepte konsequent durchsetzt. Auch bei den beliebten Sportwetten, die für viele Fans zum Spiel dazugehören, kann CO₂ eingespart werden. Statt umständlich mit dem Auto zum Anbieter zu fahren, können Spieler ihre Tipps im online abgeben. Das spart nicht nur Nerven, sondern ist auch gut für die Umwelt. Hinzu kommt das eingesparte Papier. Auf den ersten Blick ist das natürlich nicht viel, doch jeder Schritt ist notwendig, sei er noch so klein.

Kritik an der Umsetzung

Auch wenn der Vorstoß der DFL – als erste Profifußballliga überhaupt Richtlinien zur Umsetzung eines Nachhaltigkeitskonzepts einzuführen – löblich ist, dauert die Umsetzung für viele Kritiker zu lange. Zu viele Schlupflöcher und zu wenig Konsequenz wird dem Verband vorgeworfen. Sollte sich der Druck von außen nicht erhöhen, bleibt das Risiko, dass die DFL die Richtlinien hauptsächlich als Marketinginstrument nutzt.

Lisa Glimmer

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