Nachhaltig mitgestalten (lassen)
Nachhaltig mitgestalten (lassen)
In den kommenden Jahren wird sich die Babyboomer-Generation in den Ruhestand verabschieden, Personalengpässe und Fachkräftemangel werden eine bislang ungekannte Spitze erreichen. Warum Unternehmen eilig eine nachhaltige, zukunftsgewandte Kommunikation und Mitgestaltung entwickeln sollten, beschreibt ein Gastbeitrag von Dropbox.
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Vier Ansätze können maßgeblich zur nachhaltigen Transformation beisteuern:
1. Arbeit an einer hybriden Unternehmenskultur
Arbeiten teils aus dem Firmenbüro, teils von zuhause oder gar Arbeiten komplett aus dem Homeoffice oder vom Ort der Wahl lebt von Eigenverantwortung und Vertrauen. Häufig behindern noch veraltete Prozesse und Medienbrüche von analog zu digital und umgekehrt die Remote-Arbeit. Da Schulterblicke und der Kaffeeküchenaustausch bei verteilten Arbeitsmodellen fehlen, brauchen neue Arbeitskräfte ohne den persönlichen Kontakt im Büro meist länger, um sich in Arbeitsabläufe einzufinden. Die Zusammenarbeit im Homeoffice erfordert daher einen regelmäßigen und offenen gemeinsamen Austausch, damit das gesamte Team an einem Strang zieht und eine Unternehmenskultur entsteht, mit der sich alle wohlfühlen.
2. Einführung agiler Teams
Auf dem Weg hin zu mehr Eigenverantwortung und Mitgestaltung in hybriden oder remote Modellen machen sich immer mehr Unternehmen mit der Einführung agiler Teams vertraut. Die Unternehmensführung steckt hierbei übergeordnete Unternehmensziele, auf deren Grundlage interdisziplinäre Teams eigene Ziele entwickeln. So entsteht eine Arbeitsweise, die sowohl die Unternehmensziele im Blick behält als auch für Arbeitnehmende sinnstiftend ist. In agilen, oft interdisziplinären Teams arbeiten Mitarbeitende eigenverantwortlich an – nach klaren Metriken definierten – gemeinsamen Ergebnissen, was die Motivation hebt, Silos im Unternehmen auflöst und flache Hierarchien fördert.
3. Grenzen von Raum und Zeit hinter sich lassen
Neben den Rahmenbedingungen von Raum und Zeit werden sich mittel- und langfristig die Arbeitsweisen ändern: zielführende Strukturen, eine neue Priorisierung, viel mehr an selbst-motivierter Fokusarbeit, neue und vermehrt audiovisuelle Kommunikationsmedien, andere Feedback-Werkzeuge, eine größere Verantwortungsübernahme von Mitarbeitenden, ein Umdenken auf Führungsebene. Dabei ist es unwahrscheinlich, dass sich die Probleme des Fachkräftemangels rein innerhalb der nationalen Grenzen werden lösen lassen. Selbst konservative Parteien haben mittlerweile einsehen müssen, dass eine Migration von Arbeitskräften notwendig ist, um mit dem demografischen Wandel klarzukommen. Unternehmen müssen ihren Radius erweitern, um die besten und kreativsten jungen Talente zu finden. Geografische Grenzen werden für Arbeitgebende an Bedeutung verlieren, sodass Unternehmen aus einem größeren Pool von Talenten schöpfen und in neue Märkte expandieren können.
4. Sich auf einen Perspektivwechsel einlassen
Maßgeblich helfen könnte ein Perspektivenwechsel: Remote Work, Homeoffice und global verteiltes Arbeiten und die entsprechende Ausstattung von modernen Arbeitsplätzen mit innovativen Tools sollte nicht mehr als Bonus oder Luxus für die (jungen) Mitarbeitenden betrachtet werden, sondern als große und vielleicht einzige Überlebens- und Wachstumschance für zukunftsbewusste Unternehmen.
Andrea Trapp
Vice President Business International
bei Dropbox