Verzicht auf Feuerwerk schont massiv die Umwelt
Verzicht auf Feuerwerk schont massiv die Umwelt
Silvester ohne Feuerwerk macht Sinn: Der Verzicht auf Böller und Raketen ersparte den Krankenhäusern am jüngsten Jahreswechsel während der Corona-Pandemie zusätzliche Überlastung durch Verletzungen. Und: Die Umwelt wurde erheblich geschont.
Das untersuchte nun Bacchelorstudent Lukas Deuschle im Rahmen eines Forschungsprojekts der Hochschule Pforzheim. Ergebnis: „Auch, wenn man den diesjährigen Verzicht aus kulturellen Aspekten bedauern mag, so war er für die Umwelt sehr vorteilhaft: Ohne Silvesterfeuerwerk bleibt der Umwelt in Deutschland die Freisetzung von etwa 3 500 Tonnen Kunststoff erspart“, fasst Deuschles Professor Jörg Woidasky zusammen.
Endlich konkrete Daten über Umweltlast von Böllern & Co
Die Arbeitsergebnisse der beiden Wissenschaftler basieren auf einer umfangreichen Sortier- und Werkstoffanalyse von Feuerwerkskörpern der Hochschule Pforzheim, die das Team durch Kundenbefragungen und Zulassungsanalysen ergänzte. „Wir haben in der Literatur keine genauen Angaben zu Kunststoff-Emissionen aus Feuerwerken finden können“, so Jörg Woidasky, „also haben wir ein eigenes Forschungskonzept zur Kunststoffemission aus Feuerwerken entwickelt und umgesetzt.“
Das Ergebnis dieser Forschungen wurde in Kooperation mit Kai Oßwald von der Fakultät für Technik der Hochschule Pforzheim und dem Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie (ICT) in Pfinztal publiziert.
Neben Lärm und Feinstaub: Tonnenweise Müll
Vor Beginn der Corona-Epidemie wurden in Deutschland jährlich über 130 Millionen Euro für etwa 40.000 Tonnen Feuerwerkskörper ausgegeben. Die bisher vor allem diskutierten Umweltauswirkungen der Silvesternacht sind Luftverunreinigungen: „In Deutschland werden durch das Silvesterfeuerwerk nach Aussagen des Umweltbundesamtes jährlich bundesweit etwa 4.500 Mg Feinstaubpartikel innerhalb weniger Stunden freigesetzt, die Schwermetalle enthalten können“, so Jörg Woidasky.
Neben den Staub- und Lärmemissionen führen Silvesterfeuerwerke aber auch zu einem großen Abfallanfall: „Die Treib- und Effektsätze der pyrotechnischen Artikel machen davon lediglich etwa ein Drittel aus, der Rest sind feste Abfälle aus Pappe, Papier, Holz, Ton und Kunststoffen. Sie werden für Hüllen, Kappen und Verpackungen eingesetzt.
red