Alle zwei Jahre Lockdown verhindert Klimakollaps
Alle zwei Jahre Lockdown verhindert Klimakollaps
Stillstand fürs Klima: Nur wenn es gelingt, die Treibhausgase alle zwei Jahre genau so weit zu senken wie zur Zeit der aktuellen Pandemie, kann die Menschheit die Erderwärmung noch unter zwei Grad Celsius begrenzen. Das berechnen Corinne Le Quéré von der britischen University of East Anglia in Norwich und ihr norwegischer Kollege Glen P. Peters vom CICERO Center for International Climate Research in Oslo.
Ihre Studie publizierten die beiden in nature climate change. Der britische Guardian berichtete ebenfalls.
Der weltweite Beinahe-Stillstand der Wirtschaft ließ die Emissionen an Kohlendioxid 2020 auf dem Planeten um 7 Prozent zurückgehen. Das entspricht laut den Forschern 2,6 Milliarden Tonnen. Laut Ihren Berechnungen müsste, damit die Menschen die 2015 in Paris vereinbarten Ziele des UN-Klimaabkommens einhalten, zwischen einer und zwei Milliarden Tonen CO2 pro Jahr weniger in die Atmosphäre blasen – rein rechnerisch also, könnte uns alle zwei Jahre ein wirtschaftlicher Lockdown vor dem Klimakollaps retten.
Reboud-Effekt droht Erfolge für den Klimaschutzes zu verkehren
Die Wissenschaftler konnten zwar feststellen, dass einige Länder bereits vor der Corona-Krise mit der – leider zaghaften – Reduktion ihrer Treibhausgase begannen. Seit der Pandemie bedingten Stillstand aber wieder gelockert wurde, klettern die Treibhausgase erneut: anscheinend übersteigen sie bald die werte von 2019 wieder.
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Für Corinne Le Quéré ist die Welt laut Guarian an einem kritischen Punkt angelangt: „Wir stehen an einem gefährlichen Start eines Rebounds.“ Den gelte es abzuwenden. Das drohe, erreichte Erfolge ins Gegenteil zu verkehren. 64 Staaten auf der Erde, die zwischen 2016 und 2019 ihre Treibhausgase im Vergleich zur Periode 2011 bis 2015 kappten, stehen inztwischen150 Länder entgegen, die im gleichen Zeitraum die Produktion ihre Treibhausgase stark anheizten.
Viele Länder setzen falsche Impulse und vergessen Klimaschutz
Für den Klimaspeuzialisten Joeri Rogelj am Imperial College London ist klar, dass – vor allem die wohlhabenden – Länder ihre in der Coronakrise freigesetzten Finanzmittel für einen Neustart einsetzen müssen, der einen solchen Rückfall verhindert. Nur so könne das weitere und möglicherweise sogar noch stärkere Anwachsen des Klimawandels verhindert werden. Leider zeichne sich ein anderes Bild ab. Die meisten Volkswirtschaften vergessen bei ihrem Drang aus dem Lockdown an neue Wachstumsimpulse und Klimaschutz zu denken.
pit