Hiroshima und Nagasaki: Mahnruf des missachteten Gewissens

Hiroshima und Nagasaki: Mahnruf des missachteten Gewissens
Foto: Bigi Alt/Screenshot: sonnenseite.com

Hiroshima und Nagasaki: Mahnruf des missachteten Gewissens

Wer in Hiroshima und Nagasaki mit Strahlungsopfern spricht oder die beiden eindrucksvollen Gedenkstätten besucht, dem öffnet sich das Tor zur Hölle auf Erden.

Am 6. Und 9. August 1945 geschah ein Massenmord wie ihn sich die Welt bis dahin nicht vorstellen konnte. Innerhalb von Sekunden haben sich Zehntausende von Menschen in Nichts aufgelöst, waren allenfalls ein Häufchen Asche oder für den Rest ihres Lebens verstrahlt und verkrüppelt.

Am meisten erschüttert hat mich jedoch eine Zahl, die der Oberbürgermeister von Hiroshima nannte: Jedes Jahr sterben heute noch in Japan über 3.000 Menschen an den Folgen atomarer Verstrahlung aus dem Jahr 1945.

76 Jahre danach liegen Hiroshima und Nagasaki nicht hinter uns, sondern noch immer vor uns. Es wir weiter gestorben.

Wir müssen zudem damit rechnen, dass Atombomben eines Tages auch in die Hände von Terroristen gelangen, wenn wir das Atomzeitalter nicht hinter uns lassen. Das aber heißt: Möglichst rasch alle AKWs schließen und die Energie künftig aus erneuerbaren Energiequellen gewinnen – aus Sonne, Wind, Bioenergie, Erdwärme, Wasserkraft und Meeresenergie. Bei entsprechendem politischem Willen ist die solare Energiewende in 15 Jahren zu 100 Prozent möglich.

Die Oberbürgermeister von Hiroshima und Nagasaki haben sich schon vor 35 Jahren geschworen, dass der atomare Massenmord in ihren Städten von der Menschheit niemals vergessen oder verdrängt werden darf und gründeten die weltweite Organisation „Bürgermeister für den Frieden“, der sich inzwischen  über 7.900 Bürgermeister aus 164

Das Ziel der „Bürgermeister für den Frieden“, die inzwischen über 300 Millionen Menschen vertreten: Eine atomwaffenfreie Welt!

2007 starb der Bomber-Pilot von Hiroshima, der US-Soldat Paul Tibbets. Noch kurz vor seinem Tod sagte er: „Ja, ich würde es wieder tun. Ich hatte deshalb keine schlaflose Nacht“.

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Zurzeit sucht die ganz Welt nach einem Impfstoff gegen die Corona-Pandemie. Den Impfstoff gegen die atomare Pandemie und gegen die fossile Pandemie haben wir bereits: Erneuerbare Energien.

Kriege sind ein Verbrechen an der Menschheit. Ein Atomkrieg wäre wohl der letzte Krieg, denn danach gäbe es wahrscheinlich keine Menschen mehr, die noch einen Krieg führen könnten. Der Mahnruf des bisher missachteten Gewissens heißt: Vergesst nicht die Lehren der vier großen Atomkatastrophen in Hiroshima, Nagasaki, Tschernobyl und Fukushima.

Seit 2000 Jahren gilt der altrömische Grundsatz „Wer Frieden will, muss den Krieg vorbereiten“. Das Ergebnis dieser Politik: 2000 Jahre lang Kriege, Massenmord und unendliches Leid. Auf Grund dieser Erfahrungen müssen wir endlich diese Philosophie entwickeln: „Wer Frieden will, muss den Frieden vorbereiten“. Also Abrüsten und nicht aufrüsten, wie es auch die derzeitige Bundesregierung tut, indem sie immer mehr Geld in die  Rüstung steckt, vor allem, um den US-Präsidenten zu beruhigen. Von einer CDU/CSU-geführten Bundesregierung kann man erwarten, dass sie sich eher an einer Politik der Bergpredigt orientiert als an den Wünschen eines gefährlichen US-Präsidenten, der jeden moralischen Kompass verloren hat.

Die USA geben mehr als achtmal mehr Geld für Rüstung und Militär aus als Russland und dreimal so viel wie China. Wer bedroht hier eigentlich wen? Mit einem Zehntel der weltweiten Militärausgaben könnten wir dafür sorgen, dass kein Kind mehr verhungern muss. Und mit einem weiteren Zehntel könnten wir dafür sorgen, dass alle Kinder zur Schule können. Wären dies nicht lohnendere Ziele als ein neues Wettrüsten zu beginnen, wie es die USA, China und Russland, aber auch Deutschland gerade wieder tun? Wann endlich lernen wir, dass nicht Hass und wettrüsten der Sinn unseres Hierseins ist, sondern Liebe und Frieden?

Wir müssen Frieden und Sicherheit neu denken so wie es Jesus in der Bergpredigt gefordert hat.

Franz Alt

Der Text von Franz Alt ist Beitrag unserer Medienpartnerschaft mit Franz Alts Sonnenseite. Im Original lesen sie ihn hier.

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