So will die Bundesliga nachhaltiger werden

So will die Bundesliga nachhaltiger werden
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So will die Bundesliga nachhaltiger werden

Der Klimawandel und mehr Nachhaltigkeit sind die großen Themen unserer Zeit. Zahlreiche Klimaschützer haben das Anliegen des Klimaschutzes mit ihren Aktionen in den gesellschaftlichen Diskurs getragen. Denn jeder kann etwas gegen den Klimawandel tun und nachhaltiger agieren. Das gilt auch für den Profifußball.

Bereits seit 2018 veröffentlicht die Deutsche Fußballliga (DFL) jährlich eine Klimabilanz des gesamten Bundesliga-Betriebes und spornt die Clubs so zu mehr Nachhaltigkeit an. Tatsächlich beteiligen sich fast alle Mannschaften der ersten Liga an bestimmten Klimaschutzmaßnahmen. Wir schauen, welche Wege die Bundesliga beschreitet, um ihren Beitrag gegen die globale Erwärmung zu leisten.

Energiestarkes Wirtschaften in den Stadien

Um den Energiebedarf eines Stadions an einem Spieltag zu decken, sind einige tausend Kilowattstunden an Energie nötig. Die meisten Bundesligisten decken ihren Energiebedarf mittlerweile selbst mit Photovoltaik-Anlagen auf den Stadiondächern ab und liegen damit voll im Trend. Tatsächlich liefern sich die Clubs auch in diesem Bereich ein echtes Rennen um Platz 1.

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Während die PV-Anlage auf dem Bremer Weserstadion lange die größte ihrer Art war, hat der SC Freiburg im vergangenen Jahr nachgezogen und eine der weltweit größten Photovoltaik-Anlagen auf einem Stadiondach errichtet. Bereits seit 1995 setzen die Breisgauer auf Solarstrom und haben diese in den letzten Jahrzehnten nach und nach ausgebaut.

Mehr Mehrwegbecher in deutschen Stadien

Auch im Bereich des Caterings und der Verpflegung setzen immer mehr Bundesliga auf mehr Nachhaltigkeit. Das fängt bereits beim Pfandsystem in den Stadien an. Mehrwegbecher gehören mittlerweile in fast jedem deutschen Stadion zum Standard.

Zusammenarbeit mit regionalen Partnern

Allerdings zeigt eine Studie der Deutschen Umwelthilfe, dass pro Spieltag immer noch Hunderttausende von Einwegbechern in deutschen Stadien verbraucht werden. Dabei bringen Pfand- bzw. Mehrwegbecher eine Menge Vorteile mit sich. Sie sind ressourceneffizient, haben einen geringeren CO2-Fußabdruck und vermeiden Müllberge in den Stadien. In vielen Stadien sind die aufwendig gestalteten Pfandbecher sogar schon zu begehrten Sammelgegenständen geworden.

Ein weiterer Weg, ressourcenschonender und nachhaltiger zu wirtschaften, besteht darin, auf regionale Partner zu setzen. Auch auf diesem Gebiet geht der SC Freiburg schon seit Jahren voran. So arbeitet der Sportclub im Catering mit zahlreichen lokalen Speise- und Getränkelieferanten aus der Region.

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Förderung des öffentlichen Nahverkehrs

Das unterstützt einerseits die heimische Wirtschaft, andererseits kann der ökologische Fußabdruck möglichst gering gehalten werden, da die Produkte keine großen Wege zurücklegen. Auch andere Bundesligisten wie der FC Augsburg oder der FC Bayern setzen auf regionale Produkte im Stadion. Der Rekordmeister geht nämlich nicht nur bei den Quoten der Sportwetten Online (Stand 6.2.2023) in der Bundesliga voran, sondern auch im sozialen Engagement.

Wenn ein Spieltag ansteht, sind Staus in der Umgebung des Stadions keine Seltenheit. Denn nach wie vor reisen tausende Zuschauer mit dem Pkw an. Zu Verbesserung der CO2-Bilanz wurde deshalb eine Zusammenarbeit zwischen den Bundesligavereinen und den Öffentlichen Verkehrsbetrieben organisiert.

Mittlerweile ist es bei allen Spielen der deutschen Bundesliga möglich, mit dem Stadionticket kostenlos per Bus und Bahn zum Stadion anzureisen. So werden Engpässe auf den Straßen vermieden und der Schadstoffausstoß reduziert. Die meisten Stadien verfügen über eine ausgezeichnete Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz. Zudem setzen die Verkehrsbetriebe bei den fast allen Bundesligapartien Sonderzüge ein.

Bundesligisten zeigen Initiative

Wie sehr sich die Bundesligisten für Umwelt und Klima engagieren, zeigen auch zahlreiche Auszeichnungen und Gütesiegel. Union Berlin beispielsweise wurde für sein Abfall-Vermeidungskonzept von der Deutschen Umwelthilfe ausgezeichnet, Werder Bremen wurde der Deutsche Solarpreis 2019 verliehen und der 1. FC Köln hat als erster Verein in Deutschland ein Zertifikat des Zentrums für nachhaltige Unternehmensführung der Universität Witten/Herdecke für die Bemühungen in Sachen Nachhaltigkeit erhalten. Mittlerweile schafft es der FC nahezu klimaneutral zu wirtschaften.

Auch bei der Konkurrenz in Gladbach wird auf die Umwelt geachtet. Der Borussia-Park in Mönchengladbach gilt schon lange als Ökoprofitstadion, zudem arbeitet der Verein mit eigenen Umweltleitlinien. Auch Hertha BSC und das Olympiastadion in Berlin dürfen sich mit dem Green Globe Zertifikat schmücken.

Dies sind nur ein paar Beispiele. Denn fast alle Bundesligisten arbeiten mit bestimmten Organisationen zusammen, um ihren Teil zum Klimaschutz beizutragen.

Nachhaltigkeit wird Lizenzkriterium

Während einige Bundesligisten wie der FC Köln oder SC Freiburg schon seit Jahren im Klimaschutz vorangehen, hat nun auch die DFL nachgezogen und erstmals Nachhaltigkeit in den Lizenzbedingungen vereinbart. Mit einer entsprechenden Präambel soll der eingeschlagenen Weg auf ökologischen, ökonomischen und sozialen Pfaden fest verankert werden. So müssen die Clubs im Zuge des Lizenzierungsverfahrens eine Umwelt- bzw. Nachhaltigkeitsstrategie präsentieren. Dazu gehören beispielsweise auch Verbrauchs- sowie Verkehrs- und Mobilitätsanalysen.

Die Bundesliga zeigt, dass sie im Kampf gegen den Klimawandel und für mehr Nachhaltigkeit vorangehen will.

Monika Krebo

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